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  Geschichte der Onkelz
 
Hier findet ihr nun die Geschichte der besten Deutschen Rockband aller Zeiten...

Geschichte

Die Onkelz sind wohl die umstrittenste Band aller Zeiten. Gegründet als Punkband, abgedriftet in die braune Scheiße und dann der von Neidern boykottierte Aufstieg zur einzig wahren deutschsprachigen Rockband. Auch wenn viele verblendete, vorurteilsgeladene A*schgeigen die Onkelz und ihre riesige Fangemeinde mangels Information immer noch für Nazis halten, stört das die Anhänger der vier wenig bis gar nicht. Definitiv sind die Onkelz eine meiner absoluten Lieblingsbands, und zwar ohne jeden politischen Hintergrund sondern einfach nur, weil sie verdammt geilen Rock machen. Hier die bewegende Geschichte der Gruppe

Der Anfang

Die offizielle Gründung der Böhsen Onkelz ist auf den 25. Dezember 1980 datiert. Die Gründungsmitglieder waren: Kevin Russel (16) am Mikro, Stephan Weidner (17) an der Gitarre und der 16-jährige Peter Schorowsky auf dem Schlagzeughocker. Der Name der Gruppe stammt von einigen Kindern aus der Nachbarschaft, die die Jugendlichen böse Onkels nannten. Ein halbes Jahr nach der Gründung trat Mathias „Gonzo“ Röhr als Bassist in die Band ein, er und Weidner tauschten die Instrumente. Damit war die endgültige Besetzung der Onkelz, die sich bis zur Auflösung nicht ändern sollte, geboren. Die Punkband spielte ab Sommer 1981 einige Konzerte im Frankfurter Untergrund, unter anderem im Türkischen Familienzentrum.

Erste Demos mit Titeln wie Türken Raus und Deutschland Den Deutschen besiegelten den bis heute schlechten Ruf der Gruppe, die allmählich in die Oi-Bewegung und damit in die rechte Szene abdriftete. 1984 wurde in den Frankfurter MTV Studios das erste Album Der Nette Mann aufgenommen. 1986 wurde das Album indiziert, was zum Teil mit frei erfundenen Textpassagen begründet wurde. So finden sich zwar Zeilen wie „Du bist Skinhead, du bist stolz“, jedoch keine einzige nazistische Botschaft. Die Onkelz kamen mit dem Zwang der Skingemeinde mit der Zeit nicht mehr zurecht, er stand im Gegensatz zum Freiheitsgefühl der Jungs. Beispielsweise wurde es nicht gern gesehen, dass in Onkelzsongs Solos verwendet wurden. Gonzo wurde teilweise als Ritchie Blackmore betitelt.
Also ließen sie sich die Haare wieder lang wachsen und distanzierten sich von der rechten Szene (Lügenmarsch, Erinnerungen).
Das 87er Album Onkelz Wie Wir wurde von Magazinen wie dem „Metalhammer“ als Naziplatte zerrissen, woraufhin sich die Band beschwerte und in einem Interview alles geklärt wurde. Es blieb aber immer ein bitterer Nachgeschmack.
Nach dem Verkaufsschlager Kneipenterroristen beschimpften die Anhänger der rechten Szene ihre einstige Kultband als langhaarige Hippies und linke Zecken.

Der Aufstieg

1990 war nicht nur Kevin am Tiefpunkt seines Drogenkonsums angelangt (Nekrophil, Hast du Sehnsucht nach der Nadel) sondern der beste Freund der vier, Trimmi, wurde grundlos niedergestochen und der Täter wegen Verdachts auf Notwehr freigesprochen. Die darauf folgenden Stücke zeugen von tiefer Trauer (Nur Die Besten Sterben Jung, Das Messer Und Die Wunde, Der Platz Neben Mir).
Mit Wir Ham Noch Lange Nicht Genug katapultierten sich die Onkelz an die Spitze der deutschen Rockszene, das Album wurde ohne Promo 100.000 mal verkauft. Es folgte das Livealbum und VHS Live In Vienna.
1992 waren die Onkelz immer noch auf Erfolgskurs. Das Album Heilige Lieder verkaufte sich gleich 200.000 mal innerhalb weniger Wochen und erreichte Platz fünf der Charts. Die Presse wurde laut und brachte Begriffe wie Rechts-Rock unters Volk und stiftete Verwirrung, indem sie Heilige Lieder mit Der Nette Mann verwechselten und von faschistischen Botschaften beim Rückwärtsspielen der Platte berichtete. Die folgende Tournee konnte nur eingeschränkt stattfinden, da Antifa annähernd die Hälfte der Konzerte manipulierte und diese daraufhin abgesagt werden mussten. 1993 kamen dann die Alben Schwarz und Weiss gleichzeitig auf den Markt und erreichten Platz 10 und 11 der Charts. Songs wie Deutschland Im Herbst und Worte Der Freiheit sind nach eigenen Angaben das Beste, was die Onkelz je schrieben.
Auf dem neuen Plattenlabel Virgin erschien Gehasst, Verdammt, Vergöttert und stürmte die Charts von 0 auf 6. Die Onkelz organisierten das Festival "Rock gegen Rechts" und schickten Spenden in den Kosovo, bis heute sind sie an vielen Hilfsprojekten beteiligt. Trotzdem boykottierte die Ladenkette WOM die Gruppe und verkaufte das Album nicht. Es folgte das für die Fans beste Album der Bandgeschichte E.I.N.S. und verkaufte sich in kürzester Zeit 400.000 mal. Hits wie Kirche, Nichts Ist So Hart Wie Das Leben und Regen finden sich hier. Die E.I.N.S.-Tour führte die Onkelz auch in die Komplett ausverkaufte Westfahlenhalle in Dortmund (u.a. Iron Maiden). Das Konzert ist auf CD und Video zu haben.
1997 erschien die einzig wahre Biografie der damals bereits 17jährigen Bandgeschichte von Edmund Hartsch.
1998 eroberten die Jungs dann mit Viva Los Tioz endgültig den Thron der Charts. Mit dem Lied Ohne Mich stellt sich die Band auch erstmals gegen die Linken ("Antifa ihr könnt mich mal, ... , ihr seid nicht besser als Faschisten"). Die 26 Konzerte der Tour waren schon ein halbes Jahr im Voraus ausverkauft!
Nachdem die Onkelz mit rule23 recordings ihr eigenes Label gegründet hatten erschien 2000 das Album Ein Böses Märchen, das binnen 48 Stunden mit über 370.000 Verkäufen die Charts beherrschte.

MTVs Skandal

Nach dem Jubikäumskonzert 2001, das wieder auf CD und DVD erhältlich war, brachte tatsächlich der Schwuchtelsender MTV eine Doku in der Reihe MTV Masters. Zwei Tage vor der Ausstrahlung dieser Doku wurde der Redakteurin Leyla Piedayesh die Kontrolle über das Projekt entzogen. Grund: Ihr Bericht war zu positiv! Ein Interview mit der Ausländerbeauftragten der Stadt Bremen wurde gegen nutzlose und von Vorurteilen überquellende Kommentare der Schwuchelband „Die Ärzte“ und eines NPD-Mitglieds ausgetauscht. So konnten die Vorurteile bestärkt werden und MTV auf Mainstreamkurs bleiben. Die iranische Redakteurin weigerte sich, die Sendung mit ihrem Namen zu versehen und verständlicherweise stinksauren Onkelzfans fluteten den Sender mit Protest-E-mails. Ein mehrseitiges Statement von Band und Management beendete die Zusammenarbeit zwischen den Böhsen Onkelz und MTV auf immer und ewig. Die Rache erfolgte mit der Single Keine Amnestie Für MTV und dem Abladen von 150 Schrottfernsehern in der Münchener Fußgängerzone, um auf die TV-Verblödung aufmerksam zu machen. Die Single erklomm Platz 2 der Charts, woraufhin WOM den Schwanz einkniff und die Platte handelte.

Auf dem Höhepunkt der Karriere

Wir schreiben das Jahr 2003: Die Onkelz haben eine rekordverdächtige Tournee zum Album Dopamin hinter sich und dürfen in Hannover das Konzert der Rolling Stones eröffnen, woraufhin die Presse natürlich wieder aufmuckt. In England schreibt der Daily Mirror: „German Nazi-Punkband to open for the Rolling Stones!“
2003 wurde die Fangemeinde geschockt: Es sollte noch ein Album kommen, eine Tour stattfinden und zum 25-jährigen Bestehen ein Abschiedskonzert gegeben werden. Das 15te Album nannte sich Adios. Im Juni 2005 gab es dann ein gewaltiges Abschiedskonzert auf dem Lausitzring. Auch nach dem glorreichen Abgang kam dann noch die Aufnahme des letzten Tourkonzerts in Hamburg als CD, der Tourfilm La Ultima und ein Re-Release der Scheibe Onkelz Wie Wir



Diskographie (nur die wichitgsten Veröffentlichungen)

  1. 1984 - Der Nette Mann
  2. 1985 - Böse Menschen - Böse Lieder
  3. 1985 - Mexico
  4. 1986 - Der Nette Mann (zensierte Version)
  5. 1987 - Onkelz Wie Wir
  6. 1988 - Kneipenterroristen
  7. 1989 - Lügenmarsch
  8. 1990 - Es Ist Soweit
  9. 1991 - Wir Ham Noch Lange Nicht Genug
  10. 1992 - Live In Vienna
  11. 1993 - Schwarz
  12. 1993 - Weiss
  13. 1995 - Hier Sind Die Onkelz
  14. 1996 - E.I.N.S.
  15. 1997 - Live In Dortmund
  16. 1998 - Viva Los Tioz
  17. 2000 - Ein Böses Märchen
  18. 2000 - Live In Frankfurt / 20 Jahre Böhse Onkelz
  19. 2001 - Gestern War Heute Noch Morgen
  20. 2002 - Dopamin
  21. 2004 - Adios
  22. 2005 - Live In Hamburg
  23. 2007 - Vaya Con Tioz
  24. 2014 - Nichts ist für die Ewigkeit
  25. 2015 - Wir bleiben

Die Onkelz und Neonazismus (aus der Wikipedia)

Ursache

Bis heute werden der Gruppe, trotz zahlreicher Distanzierungsversuche, neonazistische Tendenzen vorgeworfen, wobei häufig der Titel Türken Raus aus dem Jahr 1981 angeführt wird. In diesem Stück, das die Band in ihrer Punk-Phase aufnahm, finden sich Zeilen wie „Türkenpack, raus aus unserm Land, geht zurück nach Ankara, denn ihr macht mich krank“. Nach Angaben der Band entstand das Lied als Reaktion auf eine mit ihr verfeindete Gruppe türkischer Jugendlicher, mit der sie häufig in Schlägereien verwickelt war. Kritiker verweisen darauf, dass in dem Lied nicht von einer spezifischen Gruppe die Rede ist, sondern gefordert wird, dass „alle Türken [...] raus“ müssten. Diese Verallgemeinerung ist laut Band auf ihre damalige primitive Denkweise zurückzuführen.

Außerdem wird das Lied Deutschland den Deutschen, das eine umgeschriebene Version von Oi, oi, oi ist, angeführt, in dem es heißt: „[...] gegen euch und eure Kanakenwelt“. Wie Türken Raus soll auch dieses Stück eine Reaktion auf die Erfahrungen auf der Straße und die Unfähigkeit, sich gegen die angeblichen Gewalttaten der Jugendgruppen entsprechend zu verteidigen, gewesen sein. Eine Wirkung auf manche Jugendliche, sich fremdenfeindlichem Gedankengut zuzuwenden, hatten beide Stücke.

Das Stück SS-Staat, ebenfalls von 1981 (auf der Platte Kill the Hippies), wird nach Angaben der Band als „bewusste Provokation von Nazis“ verstanden. Eine Zeile in dem Stück wird von Kritikern aufgrund der schlechten Tonqualität nicht, wie im Originaltext, als „SS-Staat im Staate wir wollen's nicht erleben“, sondern als „SS-Staat im Staate wir wollen's miterleben“ verstanden. Das gesamte Lied wird vielfach als Verherrlichung des Nationalsozialismus interpretiert.

Der Umgang der Band mit dieser Thematik ist umstritten. Fans der Band weisen darauf hin, dass Türken Raus und Deutschland den Deutschen auf keiner offiziellen Veröffentlichung der Böhsen Onkelz zu finden sind. Verbreitet wurden die Stücke durch illegales Kopieren von Demotapes, die weitergereicht wurden. Stephan Weidner meinte in einem Interview dazu: „Der Text war eine große Dummheit und natürlich gab es nie eine Veröffentlichung des Songs, selbstverständlich wird es eine solche Veröffentlichung auch nie geben.“ Eine Indizierung beider Stücke durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien erfolgte bisher immer nur mit gemeinsamer Veröffentlichung von Bootlegs, auf denen die bereits indizierten Lieder des ersten Albums enthalten waren. Die zwei Lieder selbst wurden seitens der BPjM bislang nicht beanstandet.
Unstrittig ist, dass Musik und Auftritt der Band und in Folge auch die Auseinandersetzung über die Verbote zu einer Identifikation von weiten Teilen der Neonazi-Szene mit ihr führte.

Die Sicht der Kritiker

Das erste offizielle Studioalbum, Der nette Mann (erschienen im Mai 1984), enthielt verschiedene Songs (insgesamt sechs der 14), die die Bundesprüfstelle für jugendgefährdene Schriften dazu veranlassten, sie 1986 auf den Index zu setzen: Die Lieder Der Nette Mann, Doc. Martens Beat und Fußball & Gewalt wurden von ihr als gewaltverherrlichend eingestuft, Mädchen als sexistisch, Frankreich '84 sowie Böhse Onkelz als Verherrlichung von nationalsozialistischem Gedankengut. Bei den der BPjS-Kommission vorliegenden Texten wichen einige Zeilen oder Wörter von den eigentlichen Texten ab.

In der Begründung der  BPjM heißt es, das Stück Der nette Mann sei geeignet, niedere Instinkte zu wecken und rufe zur Gewalt gegen Kinder auf. Die Band hingegen bezeichnete es als ihr Anliegen, auf eine ziemlich direkt-derbe Art und Weise darauf aufmerksam zu machen, wie grausam nekro- sowie pädophile Gewalttäter sind, und dass selbst der unscheinbarste Mensch ein solcher Straftäter sein könnte (hier „der nette Mann von nebenan“ - Der Nachbar). Kevin meint, dass es notwendig gewesen sei, die Rolle des Kinderschänders zu spielen, um die Gedankenwelt eines solchen Menschens und das Abstößige des Verbrechens in aller Deutlichkeit darstellen zu können.

Umstritten waren auch Zeilen in dem Stück Böhse Onkelz – laut eigener Aussage verherrlicht sich die Band in diesem Stück selbst, die Bundesprüfstelle jedoch stufte den Text („Wir saufen mit der Linken und herrschen mit der Rechten (...) Wir sind Böhse Onkelz und machen was uns gefällt, heute gehört uns Deutschland, und morgen die ganze Welt“) als Verherrlichung nationalsozialistischen Gedankenguts ein.

Das Stück Frankreich '84 ist laut Aussage der Band als „Vorfreude“ auf die Fußballeuropameisterschaft von 1984 zu sehen, da Mitglieder der Band Eintrittskarten für ein Spiel der deutschen Mannschaft in Straßburg hatten. Als Reaktion auf die dortigen Erlebnisse kann das Lied nicht verstanden werden, denn es wurde vor der EM veröffentlicht. Die Indizierungskomission sah in dem Stück jedoch eine Assoziation mit dem Frankreichüberfall von 1940 („Ja, wir sehen uns in jedem Fall, im Sommer 84 beim Frankreichüberfall, ...“).

Oft wird auch das Lied Deutschland zu den Titeln mit tendenziell neonazistischem Inhalt gezählt. Das Lied weist einen übersteigerten Patriotismus auf, welcher unterschiedlich aufgefasst werden kann. Mit der Zeile „Auch zwölf dunkle Jahre in deiner Geschichte machen unsere Verbundenheit mit dir nicht zunichte!“ wird ein Bezug zur nationalsozialistischen Zeit hergestellt, der als Distanzierung verstanden werden kann. Dieses Lied wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften nicht beanstandet (siehe auch den Indizierungsbericht).

Auf der Platte Böse Menschen, böse Lieder aus dem Jahr 1985 veröffentlichte die Band den Song Hässlich, brutal und gewalttätig, in welchem sie sich gegen Neonazis und das Vorurteil, alle Skinheads seien rassistische Gewalttäter, aussprachen. In dem Stück heißt es: „Wir tragen alle Hakenkreuze, Skinheads haben nur Gewalt im Sinn. Ist es das, was ihr hören wolltet, dass wir hirnlose Schläger sind?“ und weiter „In den Medien steht es immer wieder, dass wir Schlägertrupps für Nazis sind. Doch wir haben uns nichts vorzuwerfen, denn es ist ihr Gerede, das stinkt.“

Bei einem Konzert bei Lübeck 1985 vor etwa 700 Oi!-Skins, von denen einige klar dem neonazistischen Spektrum zuzuordnen sind, tauschte der Sänger Kevin Russell – laut Aussagen der Band eigenmächtig – beim Lied „Deutschland“ die Erwähnung der Farben Schwarz-Rot-Gold gegen Schwarz-Weiß-Rot aus, nachach Angaben der Band, die dies als „weitere Dummheit“ bezeichnete, waren sie „außer sich vor Wut über diesen Alleingang“. Die Spannungen innerhalb der Band sollen sich dadurch verstärkt haben.
Die Meinung der Fans zu den frühen Liedern ist gespalten. Es finden sich sowohl Anhänger der frühen Phase, als auch andere, die alles bis Der Nette Mann ablehnen. Fans der Band sehen in dieser Streuung des Publikums (die bei unbestritten neonazistischen Bands wie Landser nicht gegeben ist) ein klares Zeichen dafür, dass es primär nicht der politische Nimbus ist, der für die meisten Hörer ausschlaggebend sei. Kritiker hingegen stellen sich auf den Standpunkt, die Band wolle ein breiteres Publikum erreichen, jedoch darauf achten, neonazistischen Fans nicht zu verprellen. So habe die Band ihrer Ansicht nach ihre Texte gerade genug abgemildert, um nicht offen neonazistisch zu sein und folglich einer Zensur (und der damit verbundenen Unmöglichkeit eines kommerziellen Erfolgs) entgehen zu können.

In dem Lied Ohne Mich aus dem Album Viva los Tioz distanzieren sich die Onkelz sowohl von Rechts- wie Linksextremisten. Kritiker sind allerdings der Meinung, dass dies eine Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus und damit eine verkappte Verharmlosung des ihrer Meinung nach gefährlicheren Rechtsextremismus darstelle.

Der Titel Deutschland im Herbst, wird von Fans häufig als Beweis für die Distanzierung von der Vergangenheit gesehen: „Ich sehe alle gegen alle, jeder gegen jeden. [...] Ich sehe braune Scheiße töten. Ich sehe Dich! [...] Ich höre weiße Geräusche, rassenreine Lieder. Ich höre hirnlose Parolen von Idioten und Verlierern. Ich hör die Lügen der Regierung. Die Lüge eures Lebens. Die Lüge über uns.“ Kritiker sind jedoch der Ansicht, dass der Text einen Mangel an Klarheit mit sich brächte, die Kritik an der Band und ihren Texten angreife und somit nicht als Beweis von Distanzierung gesehen werden könne.

Auch in Konzertansagen distanzierte sich die Band von politischer Gewalt seitens der radikalen Rechten und Linken („Bei unseren Gigs wird keine Politik gemacht“ Stephan Weidner), und Konzertbesucher, die Nazisymbole wie Hakenkreuz oder den Hitlergruß präsentierten, bekamen von der Security einen Platzverweis ausgesprochen oder wurden von der Band während des Konzerts aufgefordert, die Halle zu verlassen. Die Saalverweise lassen die Kritiker nicht als Beweis für die Distanzierung von nationalsozialistischem Gedankengut gelten, da die Verwendung von Nazisymbolen in Deutschland gesetzlich verboten ist und es im Eigeninteresse der Band liege, keine Straftaten bei ihren Konzerten zu dulden.

Als weitere Kritikpunkte werden die Verherrlichung des Männlichen (oft in Form von Gewaltphantasien) und ein bewusstes Spiel mit der Gruppendynamik und Lagerbildung deutlich, die entsteht, wenn man sich als zu Unrecht und aus politischem Kalkül verfolgt darstellt. Das kann man unter anderem im Lied Danket dem Herrn hören, wo es heißt: „Mit dieser Band hast du nicht viele Freunde, doch die, die du hast, teilen deine Träume. Die die du hast, teilen alles mit dir“. Dies wird von Kritikern als bewusstes Ansprechen von Neonazis verstanden, da auch in dieser Szene Kritik am Standpunkt der Gruppe als politisches Kalkül gedeutet wird, mit dem die Feinde die Gruppe aus niederen Motiven unterdrücken wollten. Allerdings ist das Bilden eingeschworener Gemeinschaften, die sich gegen den Mainstream behaupten wollen und Wert auf die Betonung des Männlichen legen, ein häufiger Effekt bei der von Metalbands propagierten Kultur.

Auch die Weigerung der Band bezüglich eines Namenwechsels sorgt immer wieder für Kritik. Kritiker sehen darin einen Beweis dafür, dass dies Band versucht, durch die Kontinuität des Namens weiter aus ihrer Vergangenheit Profit zu schlagen. Von der Band und ihrem Umfeld wurde erwidert, dass eine Namensänderung verlogen und der Wandel der Band dann nicht mehr dokumentiert sei. So nimmt die Band im Lied Danke Für Nichts dazu Stellung: „Ändert Euren Namen, sagst du – ändere Deinen!“ und „Nichts würde sich ändern, nicht in Tagen, nicht in Jahren. Die Wahrheit ist in dir, und nicht in Deinem Namen“.
Als die Onkelz auf einem Konzert für die Opfer rassistisch motivierter Gewalt spielten, wies Stephan Weidner in einem Interview darauf hin, dass es um die „Opfer rechter Gewalt“ gehe, und „kein Konzert gegen Rechts“ sei. Damit sollte die Veranstaltung für die Menschen stehen und nicht selbst einer Politisierung zum Opfer fallen, die die Menschen für politische Zwecke instrumentalisieren würde. Kritiker sahen in dieser Unterscheidung einen Beleg dafür, dass die Band noch immer bewusst eine rassistische Klientel bediene, Band und Fans hingegen bezeichneten es als Versuch, ein Publikum anzusprechen, das normalerweise nicht auf „Konzerte gegen Rechts“ komme.

Bei einem weiteren Rock-gegen-Rechts-Konzert 1996 in Bremen wollte die Band erneut klarstellen, dass sie rechtsextremes Gedankengut, Fremdenhass und generellen Hass ablehne. Die Veranstaltung trug den Titel „Mensch!?" und fand in der Bremer Stadthalle statt. Die Böhsen Onkelz und einige andere kleinere Bands spielten dort. Des Weiteren wurden Arbeiten zum Thema Ausländerfeindlichkeit ausgestellt, und den Bremer Kulturvereinen die Möglichkeit gegeben, sich vorzustellen. Eine kleine Gruppe Neonazis, die dennoch das Konzert besuchen wollte und nationalsozialistische Parolen skandierte, soll sich wenig später in Begleitung der Security und unter „Nazis raus“-Rufen der Besucher bereits wieder auf dem Weg nach draußen befunden haben.

Einige Kritiker sind der Ansicht, dass die Band durch die Koketterie mit neonazistischen Themen eine Aufmerksamkeit bekommen hat, die sie allein durch ihre Live-Auftritte und durch ihre Musik nicht erreicht hätte.





 
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